Einmal quer durch Halle
Stadtrundgang, MZ-Führung und die Zeitung von morgen
Die Bekanntschaft mit der deutschen Kultur begann rasant: der riesige Bahnhof mit seinen vielen Boutiquen und Imbissbuden, einem zweistöckiger Zug, dem Essen später in den Wohn-gemeinschaften, die für uns auch neu waren. Alles ist ganz anders als bei uns in Russland! Obwohl wir uns urplötzlich in einer anderen Kultur bewegten, waren wir voller Vorfreude auf die nächste Woche, die mit vielen neuen Eindrücken verbunden sein wird.
„Still, sauber, ordentlich“, so die spätabendlichen Kommentare über die Stadt, die uns die nächsten zehn Tage beherbergt.
Erste Vorstellung
Unser Tag begann früh, mit dem Kennenlernen der deutschen Studierenden, die auch in dem MediA=H-Projekt eingebunden sind. Nach einer ersten entspannten Vorstellungsrunde haben wir die Maßnahmen für die kommende Woche abgesprochen und den Plan für die TeilnehmerInnen klargemacht.
Wir haben dabei auch verschiedene Postkarten gezogen, deren Motive mit unserem ersten Eindrücken zusammenpassten und für alle verständlich machten.
Stadtführung
Anschließend haben wir bombastisch gefrühstückt und sind zur Stadtführung mit Alexander Kauka gegangen. Alex engagiert sich in dem Verein „Studenten für Halle e.V.“ und organisiert regelmäßig kostenlose und thematisch eingebundene Stadt-führungen durch Halle. Die Stadtbesichtigung haben wir mit dem Besuch des historischen Friedhofs „Stadtgottesacker“ begonnen, wo berühmte Leute begraben sind, wie Christian Thomasius, der Gründer der hallischen Universität oder August Hermann Francke, der Ende des 17. Jhd. die Franckeschen Stiftungen gegründet hat.
Dann sind wir durch die kleinen, engen Straßen gebummelt und haben in die geheimnisvollen Gassen der Altstadt reingeschaut.
Wunderbares Wetter war immer mit uns. Es hat uns sehr gut gefallen, dass wir die Möglichkeit hatten, jeden Blumenstrauß, jedes gelbe Ahornblatt anzufassen und gemischt mit unseren Gesichtern zu fotografieren. Der Stadtrundgang war kurz und prägnant.
(von: Natascha, Anja K.)
Mitteldeutsche Zeitung
Aufgefallen an diesem Tag war der noch spät abends stattfindende Besuch der „Mitteldeutschen Zeitung“ (MZ) – die größte Regionalzeitung im Sachsen Anhalt.
Als erstes stand ein Interview mit dem stellvertretenden Chefredakteur, Torsten Kleditzsch, auf dem Plan. Neben einem kleinen Vortrag über die Arbeitsweise der MZ beantwortete er bereitwillig all unsere kleinen und großen Fragen zum Thema MZ und Zukunft der Tageszeitungen. „Wer Journalist werden will, dem rate ich, nur dann Journalismus zu studieren, wenn er sich wirklich sicher ist, dass er diesen Beruf ergreifen möchte“, so die Einschätzung von Kleditzsch. Für ihn bleibt die Zukunft der Tageszeitungen ungewiss, da vor allem Internetzeitungen und die Angebote des WorldWideWeb viele Aufgaben der Zeitungen übernommen haben. Dennoch blieb er am Ende optimistisch. „Journalismus macht Spaß, sieht man einmal von den Prblemen, die der Beruf mit sich bringt, ab.“
Danach hieß es in zweier Gruppen antreten und kurz warten. Zwei Vertreter der MZ gaben uns eine kleine Führung durch die Produktionshallen des Pressehauses. Am Ende erhielten noch alle die frische Zeitung des kommenden Tages.
Ein erfolgreicher erster Tag, an dessen Ende wir geschafft zu Hause in unsere Betten fielen.
(von: Oxana, Tanja T., Silvio, Toni)
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