„Happy birthday to you, Marmelade im Schuh“
oder wie wir mit den Kindern gespielt haben
Unser Tag begann auf dem Uniplatz, wo man sich auf die feierliche Immatrikulation vorbereitete. Unsere Mädchen aus der Drehfilmgruppe haben erste Aufnahmen der Gegend gemacht – sie sahen so toll mit ihrer Kamera aus!
Wunderschöne warme Emotionen haben alle bekommen, als wir das Konzert von der Studentengruppe „Hi – five“ beobachtet haben. Das war eine ungewöhnliche (für uns) Musik, die aber sehr gut klingt. Unsere Interviewer haben ihr erstes Interview mit Studenten aus dem ersten Studienjahr durchgeführt, und das war super – alles lief sehr ruhig und die anfängliche Angst, war wie weggeblasen! Die Drehgruppe ist auch einem Programmmacher von Radio „Corax“ begegnet und hat ihn befragt. Die Mädchen haben sehr viel Interessantes übers Radio erfahren. Eigentlich war dies etwas, das wir erst am nächsten Tag erfahren sollten. Der Drehgruppe hat besonders gefallen, neue interessante Ansichten zum Drehen zu finden – die Gruppe ist viel zwischen verschieden Ständen durchgegangen und hat alles gedreht! Es ist ihnen gelungen, alles in der besten Ansicht zu filmen. Das war der Anfang unserer gemeinsamen Arbeit. Wir hatten eine so schöne Zeit. Vor allem die Auftritte der Cheerleader, Flamencotänzer und Akrobaten hat uns beeindruckt. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht!
Zu Besuch in einem halleschen Kinderhaus
Aber das Beste war: „Schnitte-Süd“! Das ist ein Haus – um genau zu sein ein Kinderzentrum in Neustadt – wo Kinder aus benachteiligten Familien spielen und lernen. Im Zentrum waren an diesem Tag 9 Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahre. Sie kommen aus nicht so wohlhabenden Familien, aber sie sind sehr positiv, optimistisch und einfach glücklich.
Aber nicht alles ist schlecht in Russland
(Text: Mascha, Natascha)
Die Freiwilligen-Agentur
Unsere Gruppe hat am Donnerstag auch die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis besucht. Als wir in diese Agentur gekommen sind, fühlten wir eine besonders warme Atmosphäre. Alles lockte dort ein: helle Farben, Blumen, bunte Prospekte mit Kinderbildern an den Wänden, Ruhe und ein freundliches Verhältnis zu den anderen.
Wir trafen uns mit Karen Leonhardt, einer Projektleiterin der Freiwilligen-Agentur. Und wir bekamen durch ein Interview mit ihr Kenntnisse über ihre Tätigkeit.
Diese Agentur hat sich die Förderung bürgerschaftlichen Engagements verpflichtet. Die Menschen hier helfen einander. Die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen spielt eine zentrale Rolle. Unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung kommen hierher: Schüler, Studenten, Rentner etc.
Im Allgemeinen kommen ungefähr 600 Menschen pro Jahr. Und etwa 40% aller Teilnehmer sind arbeitslos. Aber es vereint sie das Bedürfnis, helfen zu wollen und für die Gesellschaft nützlich zu sein. Sie haben unterschiedliche Gründe dafür. Einige möchten später etwas mit den Kindern machen und wollen das ausprobieren, z.B. beim Vorlesen im Kindergarten. Die anderen sind einsam und das tut ihnen nicht gut. Sie möchten mehr unter Menschen kommen. Die dritten sind arbeitslos und haben keine Lust mehr den ganzen Tag zu Hause zu sitzen. Sie müssen einfach öfter raus und was tun. Im Grossen und Ganzen kann man sagen: Die Motivationen sind so unterschiedlich, wie die Menschen, die sich engagieren.
In der Agentur gibt es viele Möglichkeiten sich zu engagieren. Der populärste Bereich ist Soziales. Die Menschen beteiligen sich gern an der Familienarbeit, an der kulturellen Tätigkeit und der öffentlichen Arbeit. Auch gibt es viele Projekte und Aktionen für alle. Z.B. das Projekt „Lebenswelt“. Dank dieses Projekts werden die Schülerinnen und Schüler aktiv im Umgang mit Menschen aus verschiedenen Lebenswelten, sammeln Erfahrungen, bauen ihre Fähigkeiten aus und entwickeln selbstständig Ideen.
Mit dem Projekt „Service learning“ können die Studenten eine außergewöhnliche Lernchance eröffnen. Wie wir sehen, diese Freiwilligen-Agentur gibt viele Möglichkeiten für die menschlichen Aktivitäten. Und es ist sehr wichtig, dass die Menschen selbst ihre Motivation fühlen und ihre Hilfe anbieten. Und man kann deutlich sagen: eine freiwillige Tätigkeit ist immer auch ein Gewinn für den, der sich engagiert.
Zum Vergleich mit Archangelsk
In der russischen Stadt Archangelsk gibt es auch eine ähnliche Organisation, die den Menschen hilft, das „Rote Kreuz“. Sie sucht regelmäßig Volontäre und lädt sie zu dreitägigen kostenlosen Seminaren ein. Und während dieser Seminare müssen sie verschiedene Fertigkeiten erwerben und dann ihre Hilfe leisten. Besonders oft helfen sie den Kindern, z.B. sammeln sie Kleidung, verschiedene Sachen und Spielzeuge. Auch gibt es zum Neujahr in den Kaufhäusern Kästen für die Kindergeschenke. Und alle Menschen haben eine Möglichkeit, sich an dieser Aktion zu beteiligen und Freude den nicht so glücklichen Kindern zu schenken. Auch helfen sie den benachteiligten Familien.
(Text: Elena Tschuklina)
Zu Gast beim Jugendclub des Neuen Theater
Bevor wir zusammen zum Interview mit der Jugendclubkoordinatorin Silvia Pentzig gegangen sind, haben wir uns wie immer am Händeldenkmal getroffen. Nur dieses Mal hat es uns hart getroffen. Heftiger Sturm peitschte Regen über den Markt und in unsere Gesichter. Unsere Laune verschlechterte sich aber erst dann rapide, als ein Gemüsehändler uns „bat“, unter seinem Schirm hervor, wieder in den Regen zu treten. Das Argument, er müsse seine Waren verkaufen, wollte uns unter diesen Wetterbedingungen und der Abwesenheit von Kunden nicht sofort einleuchten.
Wir gingen schließlich gemeinsam zum Jugendclub des Neuen Theater, wo wir Silvia Pentzig und einen Schauspieler des Theaterjugendclubs zum Interview trafen. Dazu sind wir einmal quer durch das Theater, sprichwörtlich hinter den Kulissen, gegangen um schließlich zum mit schwarzem Linoleum ausgelegten Probenraum des Jugendclubs zu kommen.
Nach kurzem Technikaufbau wurden schließlich Silvia Pentzig und ihr Schauspieler von Anja Kusminskaja interviewt.
Für mich war es das erste Interview, dass ich in diesen Tagen begleiten durfte. Und ich war von der Professionalität aller, sowohl von Anja K. als auch von Irina Nozhnina und Nasta Ilina, die die Technik betreuten, schwer beeindruckt. An dieser Stelle sollte einmal mehr der Dank an Peter Ziaja gehen, der unsere Gäste so wunderbar betreut und auf die Interviews vorbereitet hat.
So erhielten wir auch ausführlich Antwort auf unsere Fragen, wie bspw. das Stück für den Jugendclub ausgewählt wird und wie oft geprobt wird.
Antworten auf diese und andere Fragen bekommt ihr bald hier auf unserem Blog zu sehen, wenn der fertig Film auf diesem Blog veröffentlicht wird.
Wir bedankten uns beim unseren Interviewpartnern mit einem Souvenir aus Archangelsk – dem hölzernen Glücksvogel und musste auch schnell weiter um uns pünktlich mit der anderen Gruppe zum Abendbrot zu treffen.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Silvia Pentzig und Lukas Vogel, der mit seiner Schwester erst dieses Interview möglich gemacht hat.
(Text: Toni Müller)
Thalia Theater
oder wie wir ein glanzvolles und emotionales Theaterstück gesehen haben
Ein glanzvolles und sinnliches Ende von unserem ereignisvollen Tag erlebten wir am Abend im ungewöhnlichen Thalia Theater. Zuerst haben wir gedacht, dass ein Theaterstück „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ ein gewöhnliches Theaterstück in einem gewöhnlichen Theater sein würde. Aber als wir den Saal betraten, verstanden wir, dass es sich eher um einen etwas anderen Typ von Theater handelt. Dieses Theaterstück war etwas ganz Neues für uns. So ein großer Saal mit Parkettfußboden, kleine Tische mit Stühlen, Kerzen und gedämpften Licht. Nur zwei Schauspieler, keine Dekorationen und fast keine Requisite – nur ein Tisch, zwei Stühle, ein Telefon, das Essen und die Kleidung. Die Frau und der Mann trugen schöne Kleider und Kostüme.
Die Handlung spielte auf einer Ebene mit den Zuschauern – auf dem Parkett. Das schuf den Effekt der Nähe zu den Schauspielern. Die Schauspieler gingen im Saal herum, sie ließen einige Requisiten auf den Tischen der Zuschauer und sprachen die Gäste an. Das Theaterstück bestand aus zwei Teilen, die sich gegenseitig abwechselten – der erste Teil war das Theaterstück selbst und der zweite Teil bestand aus verschiedenen Tänzen, der gleichzeitig das Ende der Szene, also der Tanzstunde bedeutete.
Im Theaterstück führten die Schauspieler sechs Tänze auf, die verschiedenen Gefühle der Helden widerspiegelten. Sie schafften es sehr gut, diese Gefühle den Zuschauern zu vermitteln. Alle waren stark beeindruckt! Sie zeigten das Leben auf eine sehr lebendige Weise! Der Tod der Freundin, die traurige Geschichte des Lebens der Tochter der Hauptheldin und ihre Erlebnisse. Die beiden Darsteller spielten ihre Rollen einfach perfekt. Der Mann erlebte auf der Bühne Hass, Zorn, Liebe und Empörung. Dazu drückte die Mimik der Frau die passenden Emotionen aus: Freude, Trauer, Mitleid, Leid, Leidenschaft und Liebe.
Wir alle waren begeistert.
(Text: Mascha, Lena)
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